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Parkentin Hof I

Hof I war in Parkentin der erste Hof, wenn man von Doberan kommend in das Dorf herein kam. Deshalb war dieser Hof durch die Jahrhunderte Poststation, hier konnte der Postillion das letzte Mal vor Rostock die Pferde wechseln. Während dessen konnten die Reisenden einen Imbiß einnehmen und sich die Beine vertreten.
1557/58 wird als Bauer Hans Engelbrecht auf dieser Stelle genannt. 1622 gibt es in Parkentin zwei Krüger, der eine Krug müsste dieser gewesen sein. Als Namen werden im Mecklenburgischen-Landeshauptarchiv zunächst Chim Starcke, dann Hans Starcke genannt, 1704 gehört der Hof I wahrscheinlich zu den halben Höfen, Jochim Starak wird als Halbhüfner und Krüger bezeichnet. 1717 heiratet Claus Brügge Margarete Havemann (Jahrmann). Weil ihre Mutter die Amme einer Prinzessin war, brauchen Claus Brügge und seine Frau bis an ihr Lebensende nur 10 Reichstaler jährlich als Pacht an den Althöfer Pächter zahlen, der Vorgänger hatte 20 Rtl. zu zahlen. So wurde es dem Amtsmann Eck mitgeteilt. (DA Doberan Nr.3528/3529)
Der Viehbestand betrug zur Zeit der Übergabe auf Hof I (1717):

1. an Pferden
1 16jährige Fuchsstute mit Füllen
1 4jährige Stute
1 3jähriger Schimmel-Wallach
1 2jährige Stute
1 1jährige Fülle
2. an Ochsen und Stieren
1 9jähriger schwarz bunter
1 8jähriger gelber
1 4jähriger gelber Stier
3. an Kühen und Kälber
3 mitteljährige Kühe
4 3jährige Kühe
2 1jährige Kälber
4. an Schaafen
4 Hammel
5 Schaafe, davon 2 mit Lämmern
5. an Schweinen
1 Sau und 1 Nabelborg
6. an Fehdervieh
6 alte Gänse nebst einen Ganter mit 28 Junge
20 Hühner und 1 Hahn
2 Glucken mit Küken
3 Enden mit großen Töppeln
Parkentin, den 16.Juni 1727
gez. Abraham

Der Name Brügge erlischt 1773. Zunächst hatte Hans Hafemann Dorothea Brügge 1753 geheiratet, dann taucht der Name Christoph Johann Adolph Vullert auf, seit 1783 schon in Parkentin ansässig. Er heiratet Maria Brügge. Als diese stirbt heiratet er 1793 Maria Abraham. 1815 gibt es eine Witwe Vullert, 1826 finden wir Johann Jochim Vullert, wahrscheinlich der noch unmündige Sohn der Witwe. Ein Bauer musste 27 Jahre alt sein, wenn er den Hof übernehmen und heiraten wollte. 1861 übernimmt sein Sohn Johann Joachim Heinrich Vullert die Stelle, 1908 heiratet Heinrich Westendorf Ida Vullert. Nachfolger ist 1948 Fritz Westendorf, 1953 Frau Klüß geb. Westendorf, z.Zt. eine Erbengemeinschaft. So wechselten die Familiennamen im Laufe der Jahrhunderte etliche Male. Die Namensverzeichnisse haben leider oft Lücken.
Die Poststation ging bereits 1848 ein als die neue Chaussee (B 105) fertig geworden war.

Quelle: Hanna Sauder

Die Schulkinder in Brunshaupten im Jahr 1769

Verzeichnis derjenigen Schullkinder welche in den beyden zum Brunshaupter Kirchspiel gehöriegen herzoglichen Dörffer Brunshöfen und Arendseh befindlich sind auff das Jahr 1769 den 2ten October:

Brunshöfen

1) Hinrich Wieck der Schultze
deßen Tochter Sophia — 15 Jahr
die Tochter Elisabeth Dorothea — 12 Jahr
2) Hinrich Höpner ein Vollhüefener
die Tochter Sophia — 16 Jahr
Maria Dorothea — 12 Jahr
3) Claus Rieck ein Vollhüefener
deßen Sohn Claus Hinrich — 14 Jahr
4) Claus Gramdorff Vollhüefener
deßen Sohn Claus — 7 Jahr
deßen Dienstmädchen Dorothea Wieck — 13 Jahr
5) Claus Prüter Vollhüefener
deßen Tochter Catharina Maria — 13 Jahr
deßen Sohn Claus — 11 Jahr
6) Claus Gramdorff ein Vollhüefener
deßen Söhne Johann Wieck — 14 Jahr
und Hinrich Wieck — 11 Jahr
7) Jochim Stade ein Vollhüefener
deßen Sohn Claus Hinrich — 9 Jahr
8) Hinrich Westphal ein Vollhüefener
deßen Sohn Hans Hinrich — 12 Jahr
und Claus — 9 Jahr
9) Hinrich Blivernicht 3/4 Hüfener
deßen Dienstjung Westendorff — 15 Jahr
10) Hinrich Böldt Vollhüefener
deßen Sohn Johann Hinrich — 7 Jahr
11) Hans Westendorff ein Cossate
deßen Tochter Catharina Maria — 15 Jahr
12) Hinrich Westendorf ein Cossate
deßen Sohn Christian — 11 Jahr
13) Johann Wendt ein Cossat
deßen Sohn Johann Hinrich — 13 Jahr
14) Jochim Gramdorff Cossath
deßen Söhne Johann Hinrich — 12 Jahr
und Claus — 10 Jahr
15) Claus Wendt Cossath
deßen Sohn Johann Hinrich — 13 Jahr
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Die Beichtkinder 1768 im Kirchspiel Brunshaupten

Specification anno 1768 von den Beichtkindern und steuerbahren Einwohner in Brunßhofen Kirchspiell

in Oberhagen
  1. der Müller Uplegger und s. Fr. Trin Lissche Wehden, seiner Frauen Schwester Charlott Wehden und der Mühlen P???sche, der Knecht Bernhard Höpner und die Dirne Maria Möllersche
  2. der Bauer Hinrich Höpner und s. Fr. N. Höpners, der Knecht Claus Höpner, der Mittelknecht Jacob Hopner, die Dirne Trin Gramsdorffs, der Junge ist noch nicht zum Abendmahl gewesen
  3. der Bauer Claus Rieck, s. Fr. Anna Prüters, Knecht Claus Westphal, die Dirne Liesche Westphals, der Junge August Hopner ist ab diesen Ostern ???stlich ad saeva admittiret
  4. der Bauer Claus Gramdorff u. s. Fr. Trin Prüters, Knecht Hans Pruter, der Mittelknecht Claus Hopner, so stumm ist, die Dirne Maria Prüters und die andere Dirne Anna Malowen
  5. der Bauer Claus Prüter u. s. Fr. Maria Broders, der eine Knecht heißt Hans Pruter der andere Hinrich Pruter, die Dirne Dorthie Malowen
  6. der Schultz H. Rudolph Wieck u. s. Fr. Maria Wehden, der Knecht Christopher Wieck und s. Bruder Friedrich Wieck
  7. der Schmidt Johann Friederich Michaelsen u. s. Fr. Fick Meyern und s. Gesell Joh. Wilhelm Reinholdt, die Dirne Greth Höpner
  8. der Organist Metellmann u. s. Fr. hat itzo ein Dienstmädchen nahmens Trin Malow
  9. der Pensionair Seehase u. s. Fr., der eine Knecht Jacob Westphal der andere Hans H, Prüter, die erste Dirne Ilsche Westendorffs, die anderen Maria Westendorffs, Maria Malows, eine Stubenmädche Dorthie von Seen, noch ein Schreiber N. Wiechmann, der Kinderinformator N. Schnell
  10. der Pastor u. s. Fr. nebst einer Stiefftochter, der Knecht Claus Hopner, die Dirne Greth Wiesen
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Bartenshagen Hof XIV

Wie bei den bisher genannten Bartenshäger Bauern, so finden wir auch bei Hof XIV die erste Auskunft über die Familie im MUB V Nr.3520: Wolpertus, ihm raubten die Rostock 1 Pferd, 15 Kühe, 1 Schaf, 5 Schweine und 54 Mark. Der Name „Reincke“ kam in der selben Urkunde nur als „Reineken“ in Stäbelow vor. 1704 finden wir die Reinckes dann in Ivendorf, Hohenfelde, Wilsen, Parkentin und Bartenshagen, allerdings mit verschiedener Schreibweise: Renike, Renck, Reinck, Renisch, Rhenik, doch am meisten Reincke. Sie heirateten Frauen mit den Namen Beese, Brügge, Westendorf, Schulte, Baade, Stuhr, Krohn, Dölcker, Hamann, Cyriaci, Steinmann, Bobzin. Die Reinckes Frauen heirateten Männer mit den Namen Klörries, Beese, Radeloff, Stoffers, Saß, Finck, Westendorf, Bredefeldt, Jürries, Dölcker, Tremp u.a.

Bartenshagen Hov XIV

Der Hof lag ursprünglich zwischen Straße und Stegebach wo es sehr nass war. Deshalb wurde er um 1800 als einziger Hof auf die jetzige Seite verlegt.

1704 finden wim im Beichtkinderverzeichnis als Bauer hier den 40jährigen Jochim Reincke angegeben, seine Ehefrau Lisabeth Reincke geb. Jürries, 38 Jahre alt, der Sohn Thieß 18 J., die Tochter Thrien 16 J., Hanß 12 J., Jochim 10 J., Anna 8 Jahre., Christoph 6 J., Hinrich 3 J. In der Folgezeit werden mehrere Hinrich Reinckes, mehrere Joachims, Johannes, Hans, Heinrich, Jacob, Peter, Christian genannt.

Aus der Zeit der Befreiungskriege erzählt man sich im Dorf, dass die Franzosen 1813 ihren Pferden das Futter in einen eichenen Backtrog von 3,50 m Länge schütteten. Die Pferde fraßen also ihr Futter nicht nur aus diesem Trog, sie müssen dort wohl auch reingestiegen sein, was ein deutlich erkennbarer Hufabruck bestätigte! Bis nach 1945 benutzte Familie Reinke noch den Trog zum Brotteig kneten! Nach 1945 war Hans Reinke eine zeitlang Bürgermeister von Bartenshagen. Erst 1952 wurden Parkentin und Bartenshagen zu einer Gemeinde zusammengeschlossen.

H.Sauder, Originalartikel “Parkentiner Nachrichten”, Oktober 2008

Die Badenmühle

Südlich von Doberan liegt eine Wassermühle, die heute als Hotel und Ferienwohnung dient. Der zur Mühle gehörende Mühlenteich wird durch den Quellbach gespeist. Dieser nimmt im berühmten Glashäger Quellental seinen Anfang und vereint sich bei Stülow mit dem nördlicher gelegenem Stülower Bach und fließt schließlich durch die Doberaner Klosteranlagen, wo er sich mit dem Bollhagener Fließ und dem Althöfer Bach vereint. Im Sommer 1859 war es auch der Quellbach, der in Folge eines Wolkenbruches einem Gebirgsbach gleich anschwoll und Verheerungen in Doberan anrichtete.
Der Name Badenmühle stammt vom Mühlenteich und dessem Zufluß ab, der bei Wassermühlen Bade genannt wurde. Bereits 1312 als die Rostocker die Dörfer um Doberan überfielen, hieß die Mühle Bodenmole. Der damalige Müller Heinrich (Henricus) verlor bei diesem Überfall Mühlengeräte im Wert von zwei Mark.

Nach 1693 hieß der Müller Daniel Bademöller, als dieser 1703 verstarb, heiratete Hans Tide, Sohn des Müllers Jacob Tiede zu Doberan, dessen Witwe. Hans Tiedes Sohn Jacob übernahm die Mühle 1737 und führte sie bis zu seinem Tod 1750. Nachfolger wurde Adolph Siemß. Bereits 1765 wurde Johann Christian Tiede, Enkel des Lindenkrügers Christian Tiede zu Doberan, Müllermeister. 1790 heiratete der Müller Johann Friedrich Haase seine Tochter Maria Magdalena Tiede. Ungefähr 1805 übernahm der Hamburger Erbmüller Schröder die Badenmühle bis mindestens 1820.

1874 wurde Christian Westendorf Erbmüller der Badenmühle, nach dessen Tod 1901 übernahm sein Bruder Wilhelm das Geschäft.