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Bartenshagen Hof XIV

Wie bei den bisher genannten Bartenshäger Bauern, so finden wir auch bei Hof XIV die erste Auskunft über die Familie im MUB V Nr.3520: Wolpertus, ihm raubten die Rostock 1 Pferd, 15 Kühe, 1 Schaf, 5 Schweine und 54 Mark. Der Name „Reincke“ kam in der selben Urkunde nur als „Reineken“ in Stäbelow vor. 1704 finden wir die Reinckes dann in Ivendorf, Hohenfelde, Wilsen, Parkentin und Bartenshagen, allerdings mit verschiedener Schreibweise: Renike, Renck, Reinck, Renisch, Rhenik, doch am meisten Reincke. Sie heirateten Frauen mit den Namen Beese, Brügge, Westendorf, Schulte, Baade, Stuhr, Krohn, Dölcker, Hamann, Cyriaci, Steinmann, Bobzin. Die Reinckes Frauen heirateten Männer mit den Namen Klörries, Beese, Radeloff, Stoffers, Saß, Finck, Westendorf, Bredefeldt, Jürries, Dölcker, Tremp u.a.

Bartenshagen Hov XIV

Der Hof lag ursprünglich zwischen Straße und Stegebach wo es sehr nass war. Deshalb wurde er um 1800 als einziger Hof auf die jetzige Seite verlegt.

1704 finden wim im Beichtkinderverzeichnis als Bauer hier den 40jährigen Jochim Reincke angegeben, seine Ehefrau Lisabeth Reincke geb. Jürries, 38 Jahre alt, der Sohn Thieß 18 J., die Tochter Thrien 16 J., Hanß 12 J., Jochim 10 J., Anna 8 Jahre., Christoph 6 J., Hinrich 3 J. In der Folgezeit werden mehrere Hinrich Reinckes, mehrere Joachims, Johannes, Hans, Heinrich, Jacob, Peter, Christian genannt.

Aus der Zeit der Befreiungskriege erzählt man sich im Dorf, dass die Franzosen 1813 ihren Pferden das Futter in einen eichenen Backtrog von 3,50 m Länge schütteten. Die Pferde fraßen also ihr Futter nicht nur aus diesem Trog, sie müssen dort wohl auch reingestiegen sein, was ein deutlich erkennbarer Hufabruck bestätigte! Bis nach 1945 benutzte Familie Reinke noch den Trog zum Brotteig kneten! Nach 1945 war Hans Reinke eine zeitlang Bürgermeister von Bartenshagen. Erst 1952 wurden Parkentin und Bartenshagen zu einer Gemeinde zusammengeschlossen.

H.Sauder, Originalartikel “Parkentiner Nachrichten”, Oktober 2008

Bartenshagen Hof XIII

In dem schon oft zitierten Bericht aus dem Mecklenburgischen Urkundenbuch (MUB) Band V Nr.3520 erfahren wir, dass auf diesem Hof 1312 wahrscheinlich Jakob saß, dem die Rostocker 1 Pferd, 9 Kühe, 12 Schafe, 12 Schweine und 40 Mark (heute ca.400) stahlen. Das beweist, dass die Bauern, die diesen Hof bewirtschafteten, tüchtige Leut waren, denn sie mußten praktisch noch einmal von vorne anfangen. Infolge der Schadensersatzklage vom Doberan Kloster gegen die Rostocker bekamen sie nur ungefähr die Hälfte des Schadens in Geld erstattet, für die andere Hälfte räumte man ihnen Privilegien ein.

Über die Familiennamen, die um 1370 zur Pflicht für jeden Einwohner gemacht wurden, erfahren wir etwa 300 Jahre nichts. Erst im Untertanenverzeichnis von 1669 könnte der Bauer auf diesem Hof Hanß Martenß geheißen haben, 60 Jahre alt, auch seine Frau, die Kinder waren 28 und 14 Jahre alt. Nach dem Namen Justus Jürß 1725, folgt 1729 Hinrich Saß, Clas Schwarck 1741, Jochim Schwarck 1824, Jochim Schwarck 1855, Jürß 1871, Margarethe Brinkmann geb. Jürß 1910, Heinrich Brinkmann 1942, Werner Brinkmann 1951, Jürgen Brinkmann 1992.
Namen der Frauen, die auf Hof XIII einheirateten waren: Timm, Steußloff, Wöhler, Harms, Barten, Kröger, Sengebusch, Baade, Bobsien u.a.

Als die Bahnlinie Wismar-Rostock gebaut wurde, gehörte der Bauer von Hof XIII mit zu den ersten, die Aktien kauften.
Die Straße von der jetzigen B 105 nach Parkentin war immer nur dort gepflastert, wo zwei Bauern einen gemeinsamen Feldweg benutzten, d.h. vom Hof bis zum Feldweg. Mit dem nächsten Bauer hatte er die Hecke gemeinsam seit der Separation um 1800. Die Zwischenwege galten als Gemeindestraße und blieben bis z.T. nach dem 2.Weltkrieg unbefestigt. Deshalb blieb hin und wieder auch mal ein Fahrzeug im Schlamm stecken. So ging es kurz nach dem letzten Krieg auch einem Pastor aus Thüringen, er versackte mit seinem Möbeltransporter am Wolfswinkelberg, Ausgang von Bartenshagen Richtung Parkentin. Seine Frau stapfte zu Fuß weiter nach Parkentin und klagte Frau Normet dort ihr Leid. Inzwischen hatte Bauer Brinkmann seine Pferde hinten am Möbelwagen angespannt und ihn herausgezogen. Dieser Pastor drehte um und fuhr mitsamt seinen Möbeln wieder zurück nach Thüringen!

Als privater Bauer, der nicht in die LPG gehen wollte, schaffte Bauer Brinkmann sein Soll nicht, er ging in den Westen. Deshalb zog das Gemeindebüro 1952 in das Wohnhaus Brinkmann einn. Deshalb nennt die Gemeinde sich „Bartenshagen-Parkentin“ und nicht umgekehrt. Auch die LPG-Küche zog hier ein und bekochte die damaligen LPG-Arbeiter.

H.Sauder, Originalartikel “Parkentiner Nachrichten”, September 2008

Bartenshagen Hof VII

Auch Hof VII hat seine eigene Geschichte: Unter den Geschädigten von 1312 wird hier erstmals eine Frau genannt, „Christina“. Ihr hatten die Rostocker 2 Pferde, 11 Kühe, 2 Schweine und 30 Mark gestohlen! Im Untertanenverzeichnis von 1669 finden wir dann Chim Bartemb und seine Frau, beide 80 Jahre alt. Sie hatten während des 30-jährigen Krieges jahrelang im Bruch versteckt gelebt mit einigen weiteren Dorfbewohnern von Bertramshagen, wie unser Dorf damals hieß. Sie waren danach auch die ersten, die ihren abgebrannten Hof wieder aufbauten, weshalb das Dorf nun Bartenshagen genannt wurde. Der Sohn oder Enkelsohn Heinrich Bartemb, 1669 = 26 Jahre alt, wird dabei tüchtig mitgearbeitet haben. Es folgen die Namen Ernst, Hinrich, Jochim, Lehnhard, Clas und Hans, auch Johann, Jürgen u.a. Barten auf Hof VII. Durch Heirat wechselt der Name dann von Mitte des 18.Jahrhunderts bis heute über Mackat-Bade-Westendorf auf Schulz.
Die Frauen, die auf Hof VII einheirateten, kamen aus Familien mit den Namen: Crempin, Schmidt, Gösch, Stouhr, Lewerenz, Nepermann, Stammer Rieck, Westendorf, Schwarck, Renisch, Schultz, Lettow, Havemann, Bade, Dassau, Hinz u.a. Barten. Frauen heirateten Männer mit den Familiennamen: Bese, Radeloff, Mahn, Hafemann, Gribnitz, Mackat, Bobsin, Schwarck, Romberg, Saß, Vick, Kröger, Jürß, Rath, Reincke, Tarnow, Hagemeister, Pingel, Winter, Scharen, Jahn, Hamann u.a.

Die meisten Bauern von Hof VII bekleideten Ehrenämter in der Gemeinde, d.h. sie waren Kirchenvorsteher und -älteste, auch Schultze. Während des 2.Weltkrieges wurde von der Armee eine Flakstation gegenüber der Hofstelle eingerichtet. Das hatte zur Folge, dass die Gewitter durch das viele Metall angezogen wurden und mehrere Gebäude in Flammen aufgingen. Erst nach Einspruch des damaligen Bauern Hans Westendorf zog die Armee die Flakstation wieder ab. Seitdem ließen die heftigen Gewitter wieder nach.

Zwei Frauen dieses Hofes sollen hier noch besonders erwähnt werden: die Hebamme Barten und Frau Marie Westendorf. In den sechziger und siebziger Jahren des 18.Jahrhunderts war die Kindersterblichkeit noch immer sehr hoch. Etliche Neugeborene starben während oder gleich nach der Geburt. Es folgten viele Krankheiten wie Grippe, Diphtherie, Ruhr, Schwarze Pocken u.a. Dadurch finden wir in den alten Kirchenbüchern oft mehr Kinderbeerdigungen als die von Erwachsenen. Im Laufe des 18. Jahrhunderts bemühten sich Rostocker Ärzte, Hebammen zu qualifizieren, um die hohe Kindersterblichkeit zu senken. Da die Hebamme Barten sehr oft um das Patenamt gebeten wurde, kann man wohl annehmen, dass sie schon geschult worden war.
Frau Marie Westendorf lebte im 20.Jahrhundert. Nach dem 2.Weltkrieg half sie vielen hungernden Menschen, in dem sie sie zum Essen einlud oder ihnen Brot u.a. schenkte. Das war für viele Einwohner ja keine Selbstverständlichkeit! Deshalb denken von den damaligen Flüchtlingen viele dankbar an sie zurück.

H.Sauder, Originalartikel „Parkentiner Nachrichten“, Februar 2008