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Rostocker Losbriefe von 1640 bis 1675

Im Stadtarchiv Rostock befinden sich alle erhaltenen Dokumente der Kämmereien und Hospitäler der Stadt. Darunter auch Losbriefe und Überlassungscheine von Untertanen sprich Leibeigenen, die durch Heirat oder Loskauf ihren Wohnort wechseln und dabei das Amts- bzw Hospitalgebiet verlassen wollten. Wollte zum Beispiel ein Untertan aus Diedrichshagen (Hospital St.Georg) eine Untertanin aus Groß Klein (Hospital zum Heiligen Geist) heiraten, so musste er ein Brief an das Hospital zum Heiligen Geist verfassen und um Überlassung seiner zukünftigen Frau aus den Diensten des Hospitals bitten. In der Regel wurde die Frau durch Zahlung einer Gebühr dem neuen Dienstherrn überlassen. Weitere Varianten für solch einen Losbrief sind Loskäufe, bei dem der Bittsteller sich vom Dienstherrn freikauft, zum Beispiel um einem Handwerk in der Stadt nachzugehen oder auch um das Land zu verlassen, oder es kommt vor, dass ein Dorfschulz um die Ausweisung eines Diebes bittet.

Für Familienforscher stellen diese Briefe eine wertvolle Hilfe dar, um einige Verbindungen herzustellen und Herkunftsorte zu finden. Zwar variiert der Inhalt der Briefe teilweise, Name und Herkunft einer Person sind allerdings in der Regel angegeben, zumeist gibt es auch Zusatzinformationen wie Familienstand, Vater und Beruf. Man kann somit die manchmal dürftigen Informationen in den frühen Kopulationsregistern erweitern.

Die Briefe sind im Archiv in mehreren Akten unter dem Bestand 1.1.10. und den laufenden Nummern 4708 bis 4720 zu finden. Der Bestand umfasst die Jahre 1640 bis zum Ende der Leibeigenschaft ungefähr 1819. Einige der Einträge sind im Folgenden gekürzt aufgelistet.
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Die Schulkinder in Brunshaupten im Jahr 1769

Verzeichnis derjenigen Schullkinder welche in den beyden zum Brunshaupter Kirchspiel gehöriegen herzoglichen Dörffer Brunshöfen und Arendseh befindlich sind auff das Jahr 1769 den 2ten October:

Brunshöfen

1) Hinrich Wieck der Schultze
deßen Tochter Sophia — 15 Jahr
die Tochter Elisabeth Dorothea — 12 Jahr
2) Hinrich Höpner ein Vollhüefener
die Tochter Sophia — 16 Jahr
Maria Dorothea — 12 Jahr
3) Claus Rieck ein Vollhüefener
deßen Sohn Claus Hinrich — 14 Jahr
4) Claus Gramdorff Vollhüefener
deßen Sohn Claus — 7 Jahr
deßen Dienstmädchen Dorothea Wieck — 13 Jahr
5) Claus Prüter Vollhüefener
deßen Tochter Catharina Maria — 13 Jahr
deßen Sohn Claus — 11 Jahr
6) Claus Gramdorff ein Vollhüefener
deßen Söhne Johann Wieck — 14 Jahr
und Hinrich Wieck — 11 Jahr
7) Jochim Stade ein Vollhüefener
deßen Sohn Claus Hinrich — 9 Jahr
8) Hinrich Westphal ein Vollhüefener
deßen Sohn Hans Hinrich — 12 Jahr
und Claus — 9 Jahr
9) Hinrich Blivernicht 3/4 Hüfener
deßen Dienstjung Westendorff — 15 Jahr
10) Hinrich Böldt Vollhüefener
deßen Sohn Johann Hinrich — 7 Jahr
11) Hans Westendorff ein Cossate
deßen Tochter Catharina Maria — 15 Jahr
12) Hinrich Westendorf ein Cossate
deßen Sohn Christian — 11 Jahr
13) Johann Wendt ein Cossat
deßen Sohn Johann Hinrich — 13 Jahr
14) Jochim Gramdorff Cossath
deßen Söhne Johann Hinrich — 12 Jahr
und Claus — 10 Jahr
15) Claus Wendt Cossath
deßen Sohn Johann Hinrich — 13 Jahr
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Die Beichtkinder 1768 im Kirchspiel Brunshaupten

Specification anno 1768 von den Beichtkindern und steuerbahren Einwohner in Brunßhofen Kirchspiell

in Oberhagen
  1. der Müller Uplegger und s. Fr. Trin Lissche Wehden, seiner Frauen Schwester Charlott Wehden und der Mühlen P???sche, der Knecht Bernhard Höpner und die Dirne Maria Möllersche
  2. der Bauer Hinrich Höpner und s. Fr. N. Höpners, der Knecht Claus Höpner, der Mittelknecht Jacob Hopner, die Dirne Trin Gramsdorffs, der Junge ist noch nicht zum Abendmahl gewesen
  3. der Bauer Claus Rieck, s. Fr. Anna Prüters, Knecht Claus Westphal, die Dirne Liesche Westphals, der Junge August Hopner ist ab diesen Ostern ???stlich ad saeva admittiret
  4. der Bauer Claus Gramdorff u. s. Fr. Trin Prüters, Knecht Hans Pruter, der Mittelknecht Claus Hopner, so stumm ist, die Dirne Maria Prüters und die andere Dirne Anna Malowen
  5. der Bauer Claus Prüter u. s. Fr. Maria Broders, der eine Knecht heißt Hans Pruter der andere Hinrich Pruter, die Dirne Dorthie Malowen
  6. der Schultz H. Rudolph Wieck u. s. Fr. Maria Wehden, der Knecht Christopher Wieck und s. Bruder Friedrich Wieck
  7. der Schmidt Johann Friederich Michaelsen u. s. Fr. Fick Meyern und s. Gesell Joh. Wilhelm Reinholdt, die Dirne Greth Höpner
  8. der Organist Metellmann u. s. Fr. hat itzo ein Dienstmädchen nahmens Trin Malow
  9. der Pensionair Seehase u. s. Fr., der eine Knecht Jacob Westphal der andere Hans H, Prüter, die erste Dirne Ilsche Westendorffs, die anderen Maria Westendorffs, Maria Malows, eine Stubenmädche Dorthie von Seen, noch ein Schreiber N. Wiechmann, der Kinderinformator N. Schnell
  10. der Pastor u. s. Fr. nebst einer Stiefftochter, der Knecht Claus Hopner, die Dirne Greth Wiesen
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Landsknechte in Volkenshagen

Als am Martinstag 1601 ein Haufen Landsknechte durch Volkenshagen zogen, bestahlen und verprügelten sie die Einwohner. Ein Volkenshäger mit Namen Hans Schade, konnte sich nach Rövershagen retten, um im Ort die Kirchglocke zu läuten. Die Rövershäger sind so dann den Nachbarn zur Hilfe geeilt. Das Ergebnis waren mehrere verwundete Landsknechte und drei Tote. Ein Landsknecht wurde vom Rövershäger Chim Westual totgeschlagen, woraufhin selbiger von einem weiteren Landsknecht mit einem Rohr so fest geschlagen wurde, dass er tot liegen blieb. Der dritte Tode war ein Volkenshäger Leinenweber namens Hinrich Havemann.

Am 22.Sonntag nach Trinitatis wurden alle drei zusammen auf dem Friedhof zu Volkenshagen beerdigt. Wie der Rövershäger Pastor in seinem Schlußwort feststellt, „dhenn alsze eyner geleueth heffth, szo ihs ock gemeinlich szinn Ende.“