FĂŒr das Kirchspiel Parkentin habe ich jetzt ein Kopulationsregister fĂŒr die JahrgĂ€nge 1801 bis 1850 erstellt. Die Aufmachung ist an die Schubertschen Kopulationsregister angelehnt, inklusive Nummerierung und AbkĂŒrzungen. Zurzeit ist das Register zweiteilig und jeder Teil enthĂ€lt die Trauungen ĂŒber 25 Jahre. Ein dritter Teil mit den JahrgĂ€ngen 1851-1875 ist in Planung.
Einwohner von StÀbelow und Wilsen im Jahr 1689
Auf fĂŒrstlichen Befehl wurden in den Ămtern GĂŒstrow und Schwaan im Juli 1689 eine VolkszĂ€hlung durchgefĂŒhrt. Dazu wurden alle Haushalte registriert und alle Personen gezĂ€hlt, die sich zum Zeitpunkt in einem Haushalt befanden und ĂŒber 15 Jahre alt waren. Ausnahmen waren nur die Prediger und KĂŒster, sowie deren Kinder und Gesinde. FĂŒr die Dörfer StĂ€below und Wilsen wurden die folgenden Haushalte registriert:
| Haushaltsvorstand | Stand | Personen |
|---|---|---|
| Jacob Beese | Schultze | 4 |
| Hinrich Beese | Bauer | 4 |
| Carsten HĂŒnemörder | Bauer | 4 |
| ThieĂ Brandt | Bauer | 3 |
| ClauĂ Bolt | Bauer | 3 |
| Hinrich Pingel | Bauer | 4 |
| Hans Pingel | Bauer | 5 |
| ClauĂ Wanrow | Bauer | 3 |
| Hinrich Pingel | Einlieger | 2 |
| Chel Lauwen Witwe | Einliegerin | 1 |
| Jochim Finck | Einlieger | 2 |
| Carsten Beckman | 2 | |
| Hinrich SaĂ | Einlieger | 2 |
| Jochim Wohlenberg | Leinwebber | 2 |
| Peter Bolt | Einlieger | 2 |
| JĂŒrgen Hansen | Einlieger | 2 |
| 45 |
| Haushaltsvorstand | Stand | Personen |
|---|---|---|
| Jochim Maue | Schultze | 5 |
| ThieĂ MaaĂ | Bauer | 4 |
| Carsten Bredefelt | Bauer | 4 |
| Hinrich Krohn | Bauer | 4 |
| ClauĂ Schade | Bauer | 4 |
| Peter MaaĂ | Bauer | 4 |
| Hinrich Beese | Bauer | 4 |
| Davidt Maue | Bauer | 4 |
| Bartelt Ross | Einlieger | 2 |
| Hanà Holtz | Windtmöller | 2 |
| ThieĂ Wohlenberg | Leinwebber | 2 |
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Die Parkentiner Bauernfamilie Masch
Die Bauernfamilie Masche – 1622 Hinrich, 1679 Brandt und 1698 Hinrich Masche saĂen vermutlich auf dem Hof VII, seit 1815 nach der Neueinteilung der Parkentiner Hufen der Hof X.
Heinrich Masche war 1698 schon mehrfach beim Doberaner Amt gewesen und hatte sich beklagt, dass er wegen eines vor einigen Jahren erlittenen Viehsterbens seine BauernstĂ€tte aufgeben mĂŒsste. Die Parkentiner Bauern mussten ihre Extradienste auf dem Gut Althof abarbeiten. Deshalb interessierte sich der dortige GutspĂ€chter Steinbeck fĂŒr diesen Fall. Er „bejahte, das Er auf der Stedte (Masche) nichts mehr nĂŒtze, undt selbige von Zeit zu Zeit nur weiter in Decadentz brachte, bringet im Vorschlag einen jungen unbeweibten Knecht undt Untertahn namens Claus Stoisloff, welcher auch vom FĂŒrstlichen Ambte dafĂŒr tĂŒchtig angesehen wirdt, undt dieselbe Zwangsweise, da er etliche Tage mitt GefĂ€ngnis (im Keller des Doberaner Amtshauses) gestraffet, auff fĂŒhnf Jahr anzutrett fĂ€higlich angelobet, bis dahin Er seinen Schwager Claus Uhlenbrock aus Bartenshagen zu BĂŒrgen stellet, Hinrich Masche aber so lange der Stedte treu undt redlich vorstehe, Pacht undt Dienste datto abtragen, auch die Winter Saat vollenkommen nach Hauswirtsahrt bestellen will…“ soweit ein Zitat aus dem Schreiben der Doberaner Beamten an die herzogliche Verwaltung in Schwerin.
Bald darauf erschien Masche schon wieder beim Amt in Doberan, „beklagte seinen Zustand gar beweglich, insonderheit da er kĂŒnftig nebst seinem Weibe und vielen Kindern darben muĂ in dem sein Suicessor ihm wenig Zukehren wĂŒrde weil er ihm gar miserable Stedte, entblöĂet von Saat undt Brodt korn, fortwehr, HausgerĂ€ht, lieferte …“
Es heiĂt an anderer Stelle: Wenn die Alten nicht mehr können so kann man JĂŒngere nehmen! Und wenn diese nicht wollten, wie hier der Knecht Claus Stoisloff, dann sperrte man sie in den Keller des Amtshauses Doberan bei Wasser und Brot ein bis sie das taten, was die Beamten wollten.
Hinrich Masch zog mit seiner Frau in den Katen des Hofes, ihre Kinder wurden Knechte, Jungen und MĂ€gde in Allershagen, Lambrechtshagen und Umgebung.
König Christian IV vor Rövershagen
Im Jahr 1601 unternahm der junge König von DÀnemark und Norwegen Christian IV eine Seereise durch die Ostsee. Auf einem der drei zur Flotte gehörenden Schiffe gab es auf Höhe Rövershagens viel Geschrei, einer der königlichen Leibgardisten war tot. Aus Angst die Pest nach DÀnemark zu bringen, ankerte man im Meer beim RövershÀger Moor. Der Tote bekam einen Sarg, schön, neu und mit einer in Rotstein gemalten Inschrift versehen: Königlicher Maiesteth Drauante, Hinrich vhann Hildenszenn, op dehm Schepe vhann der Spelle dodt geschlagen.
Der Sarg wurde zu Wasser gelassen und damit er nicht unterging, befestigte man eine leere Tonne an ihm. So konnte er von den Landbewohnern geborgen und der Tote angemessen beerdigt werden. Als Lohn dafĂŒr wurde zusĂ€tzlich ein kleiner Beutel mit zwei Talern angenagelt. Ein Taler bekam der Pastor fĂŒr seine Dienste – die christliche Beerdigung und das LĂ€uten der Glocke. Den zweiten Taler haben die Leute im Krug vertrunken, die den Toten zu Grabe brachten.
MĂ€usejagd in GroĂ SchwaĂ
Aus gegebenen Anlass mal eine kleine Geschichte zu meiner GroĂmutter. ErzĂ€hlt von ihrer Cousine Meta in ihrer kleinen Chronik zur Familie Herzog:
Ich war mal mit meinen 2. Mann Bernhard Burkert in Gr. SchwaĂ
zu Besuch und Tante Anna erzÀhlte, daà Janni mit einer kleinen Maus in der
Hand, die lebend war, hinter ihrem damaligen Mann hinter her war, der das
sehr Àngstlich empfunden haben muss, weil die unten wohnenden Eltern, eben
Tante Anna und Onkel Paul hoch kamen um zu fragen, was denn los sei,
solch Krach war. Ich fand das einmalig herrlioh und Janni darauf befragt
antwortete mir, „Das sei doch verstĂ€ndlich, sie habe sich als Kind nur
mit kleinem Vieh beschÀftigt, die kleinen MÀuse aus der Erde gebuddelt
und damit gespielt, derweilen die Eltern genug in der Landwirtschaft zu
tun hatten. Köstlich. Ich sagte mal zu unserer gemeinsamen Kusine Eva,
Onkel Gustavs Tochter, daà doch Janni ein wirkliches Vollweib sei, so voller
Saft und Kraft. Wir haben beide diese eben erzÀhlte Story auch belÀchelt.