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Kopulationsregister Parkentin 1801-1875

Wie versprochen, kommt hier das dritte Kopulationsregister für das Kirchspiel Parkentin. Der letzte Teil umfasst die Jahrgänge ab 1851. Somit sollten zusammen mit den Büchern von Franz Schubert alle Jahrgänge von 1653 bis 1875 erfasst sein.

Wie auch bei den ersten Teilen gilt: Fehler und Berichtigungen bitte via Kontaktformular oder E-Mail an mich.

Einwohner von Heiligenhagen im Jahr 1689

Wie auch die Dörfer Stäbelow und Wilsen gehörte auch Heiligenhagen 1689 zum Amt Schwaan und ist somit in der Volkszählung des Jahres vertreten. Folgende Namen sind aufgeführt:

Heiligenhagen
Haushaltsvorstand Stand Personen
Adam Brun Schultze 5
Behrenß Möller Bauer 4
Hanß Bolt Bauer 6
Jochim Schmit Bauer 4
Christoph Ross Bauer 4
Hinrich Becker Bauer 6
Jacob Lüebe Bauer 4
Ehrtman Brandt 4
Jochim Frederich Koßate 3
Jochim Gildemeister Koßate 3
Hanß Gass Koßate 4
Adam Mohn Einlieger 2
Peter Ivendorff Einlieger 2
Hanß Kleinhammer Kohlmacher 2
Krügerß Witwe Einliegerin 1
???roht Kohlemacher 2
Hanß Biemannen Einliegerr 2
Christian Schröder Einlieger 2
Hans Lange Einlieger 2
Gamel Warckentien Leinwebber 2
Anna Winters Einliegerin 1
Jochim Seyer Einlieger 2
67

Kopulationsregister Parkentin 1801-1850

Für das Kirchspiel Parkentin habe ich jetzt ein Kopulationsregister für die Jahrgänge 1801 bis 1850 erstellt. Die Aufmachung ist an die Schubertschen Kopulationsregister angelehnt, inklusive Nummerierung und Abkürzungen. Zurzeit ist das Register zweiteilig und jeder Teil enthält die Trauungen über 25 Jahre. Ein dritter Teil mit den Jahrgängen 1851-1875 ist in Planung.

Einwohner von Stäbelow und Wilsen im Jahr 1689

Auf fürstlichen Befehl wurden in den Ämtern Güstrow und Schwaan im Juli 1689 eine Volkszählung durchgeführt. Dazu wurden alle Haushalte registriert und alle Personen gezählt, die sich zum Zeitpunkt in einem Haushalt befanden und über 15 Jahre alt waren. Ausnahmen waren nur die Prediger und Küster, sowie deren Kinder und Gesinde. Für die Dörfer Stäbelow und Wilsen wurden die folgenden Haushalte registriert:

Stäbelow
Haushaltsvorstand Stand Personen
Jacob Beese Schultze 4
Hinrich Beese Bauer 4
Carsten Hünemörder Bauer 4
Thieß Brandt Bauer 3
Clauß Bolt Bauer 3
Hinrich Pingel Bauer 4
Hans Pingel Bauer 5
Clauß Wanrow Bauer 3
Hinrich Pingel Einlieger 2
Chel Lauwen Witwe Einliegerin 1
Jochim Finck Einlieger 2
Carsten Beckman 2
Hinrich Saß Einlieger 2
Jochim Wohlenberg Leinwebber 2
Peter Bolt Einlieger 2
Jürgen Hansen Einlieger 2
45
Wilsen
Haushaltsvorstand Stand Personen
Jochim Maue Schultze 5
Thieß Maaß Bauer 4
Carsten Bredefelt Bauer 4
Hinrich Krohn Bauer 4
Clauß Schade Bauer 4
Peter Maaß Bauer 4
Hinrich Beese Bauer 4
Davidt Maue Bauer 4
Bartelt Ross Einlieger 2
Hanß Holtz Windtmöller 2
Thieß Wohlenberg Leinwebber 2
39

Heinrich Wollenberg zu Stäbelow

Im dritten Band des „Journal der Chirurgie und Augen-Heilkunde“ von 1822 schrieb der praktische Arzt Dr. Krüger-Hansen aus Güstrow folgendes zum Thema Selbstkastration:

Heinrich Wollenberg zu Stäbelow, etwa 20 Jahr alt, sehr robust, hatte schon von Kindheit auf einen Wasserbruch, den die Aeltern nicht eher beachtet hatten, als bis er ihm im sechzehnten Jahre zu Betreibung des Zimmerhandwerks zu hinderlich ward. Sie suchten Abhülfe bei einem Leibmedicus, der außer der Palliativoperation nichts unternahm oder vorschlug, und damit den Kranken nach Hause gehen liß; in einigen Wochen hatte sich das Wasser natürlich wieder gesammelt. Da der unbemittelte Kranke für die Auslassung des Wassers drei Thaler hatte zahlen müssen, und diese nicht fernerhin entrichten konnte, so faste er den Muth, sich selbst von der Wasserbürde zu befreien, und stach mit Erfolg ein scharfes Federmesser in den Schlauch.
Nach vier Wochen war schon dieselbe Menge Wasser wieder da, weshalb er die Operation wiederholte, und er versicherte mir, daß er in gleichen Zeiträumen sechsunddreißigmal mit demselben Instrumente ohne weitern Nachtheil diese Operation selbst gemacht hätte. Am 24sten November 1816 fand er die Wiederholung derselben nöthig, aber sein Federmesser war nicht aufzufinden, und er entschloß sich statt dessen sein Bartmesser anzuwenden. Mit einem kraftvollen Zuge giebt er sich einen fingerlangen Schnitt in den Boden des Hodensacks, das Wasser stürzt aus der Oeffnung hervor, zugleich aber auch der ansehnlich große Hode.
Er bemüht sich, diesen wieder zurück in den Hodensack zu schieben, aber es will nicht gelingen, da die Dartos sich über den Schreck zu stark gerunzelt und zusammengezogen hatte; in seiner Bestürzung entschließt sich der Kranke nun das Messer noch einmal anzuwenden, die Gefahr nicht kennend. Indem der Hode zur Erde fällt, folgt ihm ein starker Blutstrom; durch sein Geschrei eilen die Hausgenossen herbei, legen den Ohnmächtigen auf das Bett, und eilen zur Stadt zu fahren, um mich zur Hülfe herbeizuholen. Ich fand an dem wie ein Hühnerei großen Hoden einen Theil der Scheidenhaut von drei Linien Dicke, der dehr verblutete Kranke hatte schon mittelst eines Bindfadens den Samenstrang mit seinen Blutgefäßen gut zugebunden, und weiterem Blutverluste vorgebeugt. – Merkwürdige Einsicht eines rohen Landmanns. Ich durfte nur die faustgroße Höhle der Scheidenhaut von dem geronnenen Blute entleeren, sie mit Charpie ausfüllen, nach eingetretener Eiterung sie durch eine stark mit rothem Quecksilberoxyd versetzte Salbe in Auflösung und Absterbung versetzen, und schon in der vierten Woche war die verhärtete Scheidenhaut ganz verschwunden und der Hodensack gut vernarbt.

Trotz dieser unappetitlichen Verletzung, hielt es ihn nicht davon ab, zu heiraten und mindestens zwei Kinder groß zu ziehen.