Bartenshagen Hof XIII

In dem schon oft zitierten Bericht aus dem Mecklenburgischen Urkundenbuch (MUB) Band V Nr.3520 erfahren wir, dass auf diesem Hof 1312 wahrscheinlich Jakob saß, dem die Rostocker 1 Pferd, 9 KĂŒhe, 12 Schafe, 12 Schweine und 40 Mark (heute ca.400) stahlen. Das beweist, dass die Bauern, die diesen Hof bewirtschafteten, tĂŒchtige Leut waren, denn sie mußten praktisch noch einmal von vorne anfangen. Infolge der Schadensersatzklage vom Doberan Kloster gegen die Rostocker bekamen sie nur ungefĂ€hr die HĂ€lfte des Schadens in Geld erstattet, fĂŒr die andere HĂ€lfte rĂ€umte man ihnen Privilegien ein.

Über die Familiennamen, die um 1370 zur Pflicht fĂŒr jeden Einwohner gemacht wurden, erfahren wir etwa 300 Jahre nichts. Erst im Untertanenverzeichnis von 1669 könnte der Bauer auf diesem Hof Hanß Martenß geheißen haben, 60 Jahre alt, auch seine Frau, die Kinder waren 28 und 14 Jahre alt. Nach dem Namen Justus JĂŒrß 1725, folgt 1729 Hinrich Saß, Clas Schwarck 1741, Jochim Schwarck 1824, Jochim Schwarck 1855, JĂŒrß 1871, Margarethe Brinkmann geb. JĂŒrß 1910, Heinrich Brinkmann 1942, Werner Brinkmann 1951, JĂŒrgen Brinkmann 1992.
Namen der Frauen, die auf Hof XIII einheirateten waren: Timm, Steußloff, Wöhler, Harms, Barten, Kröger, Sengebusch, Baade, Bobsien u.a.

Als die Bahnlinie Wismar-Rostock gebaut wurde, gehörte der Bauer von Hof XIII mit zu den ersten, die Aktien kauften.
Die Straße von der jetzigen B 105 nach Parkentin war immer nur dort gepflastert, wo zwei Bauern einen gemeinsamen Feldweg benutzten, d.h. vom Hof bis zum Feldweg. Mit dem nĂ€chsten Bauer hatte er die Hecke gemeinsam seit der Separation um 1800. Die Zwischenwege galten als Gemeindestraße und blieben bis z.T. nach dem 2.Weltkrieg unbefestigt. Deshalb blieb hin und wieder auch mal ein Fahrzeug im Schlamm stecken. So ging es kurz nach dem letzten Krieg auch einem Pastor aus ThĂŒringen, er versackte mit seinem Möbeltransporter am Wolfswinkelberg, Ausgang von Bartenshagen Richtung Parkentin. Seine Frau stapfte zu Fuß weiter nach Parkentin und klagte Frau Normet dort ihr Leid. Inzwischen hatte Bauer Brinkmann seine Pferde hinten am Möbelwagen angespannt und ihn herausgezogen. Dieser Pastor drehte um und fuhr mitsamt seinen Möbeln wieder zurĂŒck nach ThĂŒringen!

Als privater Bauer, der nicht in die LPG gehen wollte, schaffte Bauer Brinkmann sein Soll nicht, er ging in den Westen. Deshalb zog das GemeindebĂŒro 1952 in das Wohnhaus Brinkmann einn. Deshalb nennt die Gemeinde sich „Bartenshagen-Parkentin“ und nicht umgekehrt. Auch die LPG-KĂŒche zog hier ein und bekochte die damaligen LPG-Arbeiter.

H.Sauder, Originalartikel “Parkentiner Nachrichten”, September 2008

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