Zum Tode von Catharine Krempien verh. RĂŒtgardt

Den 19ten Junius hat Claus RĂŒtgardt in Großen-Klein seine Ehefrau, welche vier Wochen nach der Entbindung gestorben, begraben laßen.
Es graßierte damahls hieselbst die Vieh-Seuche und Großen-Klein war noch frey. Diese Leute durften also hier nicht her kommen weder zur Kirche noch sonsten und unsere Leute auch nicht dorthin. Von der Obrigkeit war die Order gegeben daß die Großen-Kleinschen Leute die Leiche bis ans Kreuz bei der alten Warnau bringen und von den WarnemĂŒndern alsdann abgehohlet und zu Grabe gebracht werden sollte. Aber die WarnemĂŒnder weigerten sich theils weil sie sich dazu nicht verkunden hielten, obsgelich von ihrer Obrigkeit befohlen war theils weil die Frau wie man sagte, am Flekfieber gestorben und die ĂŒbrigen im Hause auch daran krank liegen solten. Sie schickten daher etliche Ältesten nach Rostock, welche dann keine freundliche Antwort erhalten, sondern diese, daß sie die Leiche bey Strafe der Execution begraben solten. Nun geschĂ€he es und zwar des morgens um 8 Uhr. Sie hohlten die Leiche vom Kreuz, legten sie an der TrĂ€nke beym Kirchhofe aus und trugen sie so gleich ins Grab. Die Glocken wurden gelĂ€utet aber von der Schule auhs gesungen und von niemanden die Leiche begleitet. Es konte der UmstĂ€nde wegen auch nicht anders seyn.

Quelle: Kirchenbuch WarnemĂŒnde

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