Bartenshagen Hof II

Hof I und Hof II, Bartenshagen, waren bis ca. 1800 Waldarbeiterkaten mit nur wenig Land. Durch die Separation wurden diese beiden kleinen Höfe mit mehr Land versehen und den anderen Höfen angeglichen. Um diese Zeit war schon ein Bauer JĂŒrß auf Hof II. Es gab 1836 in Bartenshagen außerdem auf Hof IV noch Hans JĂŒrß und auf Hof XI Peter JĂŒrß, zeitweise auch auf Hof XIII diesen Namen. 1794 starb der Kossat Hans Joachim JĂŒrß auf Hof II. Er hinterließ 6 Söhne und 2 Töchter. Der Ă€lteste Sohn war schon nach StĂŒlow hin verheiratet. Schon bei der Aufstockung des Hofes von der Kossaten bzw. HalbhĂŒfnerstelle zur Vollhufe war der damalige HalbhĂŒfner ein besonders tĂŒchtiger Bauer. Das Vieh vermehrte sich, die Ernten waren ergiebig, so dass die Scheune nicht mehr genug Bergeraum bot. Deshalb wurde sicher schon vor 1800 die heute noch stehende Scheune links vom Hoftor erbaut.

Die Vornamen wiederholen sich seit dem 16.Jahrhundert immer wieder: Bartelt, Justus, Hans, Joachim, Peter, Johann, Christian, Christoph, Hinrich, Simon. Die Töchter heißen: Maria, Elisabeth, Catharina, Anna, Margaretha, Sophia, Engeln, Lucia. Sie heirateten in Familien ein wie: Bobzin, Saß, Dethloff, Allwart, Wolther, Stur, Stoisloff, Krempin, Trost, Reincke, Ramm, Trempe, Lewzow, Macat, Meyer, Kröger, Havemann, Gragen, Evers, Vick, Heß, Bredefeldt, Schultz, Meseke u.a.

Die Angehörigen der „JĂŒrßen“ waren sehr bodenstĂ€ndig und fleißig. WĂ€hrend die Äcker vor der Separation verstreut auf der BartenshĂ€ger Feldmark lagen bekam Hof II – wie auch alle anderen Bauern – nun die Äcker im Zusammenhang liegend, d.h. vor und hinter dem HofgelĂ€nde. Auf der Schmettauschen Karte ist am Rotbach noch mehr Wald eingezeichnet, den man damals gerodet haben muss. Heute sind das die ewig nassen Stellen im Acker! Man drainierte allerdings im 19.Jahrhundert schon nasse Äcker, indem man Strauchwerk in Richtung des nĂ€chsten Baches einlegte. Es wurden damals auch die Hecken und Feldwege neu angelegt, so dass jeder Bauer mit dem einen Nachbarn zusammen den Feldweg nutzen musste, mit dem anderen Nachbarn die Hecke, die als Schutz vor dem stĂ€ndigen Wind die Ackerkrume schĂŒtzte.

Als die Bauern zur LPG zusammengeschlossen werden sollten, war Albert JĂŒrß der letzte, der beitrat. Solange er sich noch privat halten konnte, mussten seine Kinder, damals noch SchĂŒler, sehr viel helfen! Sie waren schon immer Pferdeliebhaber gewesen. Wen wundert’s, dass Hans Peter JĂŒrß sich nach der Wende ganz der Pferdezucht zuwandte. Die Reittuniere auf dem JĂŒrß’schen Hof, die „Ungarische Post“, der „Sechzehner-Zug“ u.a. ShowvorfĂŒhrungen werden den Zuschauern lange in Erinnerung bleiben! Auch die stattlichen ca. 30 „echten Friesen“, die ersten dieser Art nach der Wende in den neuen BundeslĂ€ndern, ebenfalls. Der Hof II ging nun in Privathand ĂŒber. Das Bisherige ist schon Geschichte!

H.Sauder, Originalartikel „Parkentiner Nachrichten“, Juli 2007

Bartenshagen Hof I

Der Volkskundler Dr.Baumgarten, Rostock, bildete in seinem Buch ĂŒber die BauernhĂ€user den ganzen Hof I von Bartenshagen mit allen NebengebĂ€uden als Musterbeispiel fĂŒr den Niederdeutschen Bauernhoftyp ab. Das neue daran war einmal die GrĂ¶ĂŸe des Hauses – die bis dahin gebauten BauernhĂ€user waren wesentlich kleiner – und das hintere Scheunentor, weshalb man diesen neuen Typ „Durchfahrtshaus“ nannte. So konnte man die Erntewagen auf der Diele abladen und leer aus dem hinteren Tor hinausschieben, durch das man die Pferde schon hinausgebracht hatte. Das Herdfeuer hatte man natĂŒrlich vorher gelöscht.

Es gibt in Bartenshagen außer diesem noch mehrere ehemalige DurchfahrtshĂ€user, die jedoch nur noch als Stall genutzt werden und zwar auf Hof III (Stuhr), Hof VI (Franz Reincke), und Hof XII (J. Uplegger). Man erkennt sie an den zugebauten hinteren Scheunentoren, wo man innen im Haus auch noch ehemalige WohnrĂ€ume findet. Wie kam es zu diesem Baustil? In der 2.HĂ€lfte des 18.Jahrhunderts hatte man im Domanium (Herzogliches Gebiet) den damals noch leibeigenen Bauern den beschwerlichen Hofdienst (6 Tage von Sonnenaufgang bis -untergang, je Hof 2 mĂ€nnliche und 2 weibliche ArbeitskrĂ€fte zum Arbeiten auf den Kammerhof schicken) erlassen. Deshalb konnten die Bauern sich nun mehr um ihre eigenen Wirtschaften kĂŒmmern als vorher. Die Folge war, dass sie jetzt mehr ernteten und mehr Vieh halten konnten! Es setzte eine rege BautĂ€tigkeit ein, denn fĂŒr die Ernte reichte der bisherige Stauraum nicht mehr aus – 1 Wohnhaus, 1 große Scheune, 1 Torscheune, 1 Arbeiterkaten, 1 steinerner Schweinestall, 1 Viehhaus, 1 Backhaus.

Erst im Laufe des 19. Jahrhunderts entstanden die WĂ€nde zwischen Diele, WohnrĂ€umen und StĂ€llen. Die Diele nutzte man zum FĂŒttern, Arbeiten, aber auch zum Feiern, dort wurden auch die Verstorbenen aufgebahrt und verabschiedet. im 19.Jahrhundert baute man die ersten WohnhĂ€user parallel zu Straße. Dass dort vorher die DurchfahrtshĂ€user gestanden haben, erkennt man noch heute an den VorgĂ€rten, die anstelle der ehemaligen HĂ€user mit dem Giebel zur Straße standen, angelegt wurden.

H.Sauder, Originalartikel „Parkentiner Nachrichten“, Juni 2007

Karte mit Orten der Vorfahren

Heutzutage ist es ja ziemlich einfach Landkarten und Satellitenbilder in eine Webseite einzubinden – OpenStreetMap und Google sei Dank. Ich habe deren Dienste mal genutzt, um die Orte in denen meine Vorfahren und ihre Nachkommen lebten und leben zu visualisieren. Die noch etwas schlichte Karte sieht schon mal interessant aus. Wie man sieht, lebten die meisten Personen im Raum rund um Rostock.

Wieder eine neue Ahnenliste

Wieder ist ein halbes Jahr um und deshalb gibt es ein etwas grĂ¶ĂŸeres Update. Diesmal verbunden mit einem neuen Design – ich hoffe man kann die Seite noch lesen.

Dazu gibt es wieder eine neue Ahnenliste: mein Spitzenahn Chim Winter lebte um 1600 in Ivendorf als Kossat. Mit wenigen Ausnahmen stammen fast alle Familien mit dem Namen Winter im Raum Parkentin (Ivendorf, Wilsen und Bartenshagen) von ihm ab.