Mord bei WestenbrĂŒgge im Mai 1843

Der Verstorbene ist der Knecht Martin Moll, an die 30 Jahre, aus Boiensdorf, wo derselbe am 8 Mai seines Dienstes (von dem Hauswirth Sass) entlassen wurde. Er kam den 9 Mai hier in WestenbrĂŒgge, mittags gegen 11 1/2 Uhr im Kruge anm ließ sich zu Essen geben, ging von da auf den Hof seine Dienste anzubiethen und begab sich auf den Weg nach Detershagen. Zu Nachmittags ungefĂ€hr gegen 2 1/2 Uhr wurd er von einem Reisenden in den Tannen (die KĂŒhlung genannt) nahe an der Landstraße gefunden, völlig bewußtlos in seinem Blute liegend. Dann nach WestenbrĂŒgge gebracht, starb er am folgenden Morgen (den 10 Mai) morgens um 3 Uhr, ohne sein Bewußtsein und Sprache wieder erhalten zu haben.

Am 11 Mai gegen Abend ward die Leiche, nach genommener gerichtlicher Inspection und Section, mit Genehmigung des Patrimonial-Gerichts zu Neubukow, zu WestenbrĂŒgge begraben. — Den Abend und die Nacht hindurch litt der UnglĂŒckliche wohl entsetzliche Schmerzen, da er sich fortwĂ€hrend wand und laut winselte. —

Als Todesursache wurde festgestellt: Ermordet, dem Anschein nach um beraubt zu werden oder aus Rache. Der Erschlagene war mit einem birkenen KnĂŒppel (dem Stammende einer an 3 Zoll dicken Birke), der 90 Schritte davon, wo der Erschlagene gefunden, abgeschnitten war, wahrscheinlich im Schlafe ermordet. Der SchĂ€del war ĂŒber der linken SchlĂ€fe und dem linken Ohre zerschmettert durch einen oder mehrere furchtbare SchlĂ€ge. Das Abschneiden der Birke, die Stellung, in welcher der UnglĂŒckliche lag, weisen dahin, daß der Mord nur an ihm schlafend vollbracht sein kann. Nahe bei ihm lag ein Messer, ein Riemen und der KnĂŒppel, welcher letztere einen betrĂ€chtlichen Blutflecken, wie durch Quetschung entstanden, an sich trug. Obwohl die Tasche des Beinkleides untersucht war, so scheint doch der Mörder vom Berauben verjagd zu sein, da in der Westentasche noch ein Geldbeutel mit 3 Gulden befindlich war.

Quelle: Kirchbuch WestenbrĂŒgge, Verstorbene und Begrabene des Jahres 1843

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