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Ein arabischer Fürst in Rostock

Unter die merckwürdigen Begebenheiten hiesigen Ortes habe auch mit annotieren wollen, daß anno 1731 zu Anfange des Mai ein Emir oder Arabischer Fürst in Rostock, nachdem er vorher unseren Landesherrn zu Schwerin und dessen Herrn Bruder, Herzog Christian Ludwig zu Arnsstadt die Cour gemacht, angekommen. Selbiger ist, nachdem er in Rostock einige Tage und auch hieselbst sich einige Wochen aufgehalten, mit einem Schiffe nach Copenhagen abgegangen. Der gantze Comitat bestand aus einem Laquay, der in Hamburg angenommen worden, weil die übrigen von seiner Suite theils in Amsterdam und Hamburg gestorben, theils kranck zurück geblieben, und einen Dolmetscher der auch alhier in Warnemünde am Fieber kranck gelegen.

Er war sonst eine ansehnliche Person, groß, starck und lang, von schwartzen Haaren, mit einen schwartz-gelben Angesicht, dabey von freundlichen und liebreichen Wesen. Trug ein rohtscharlachen Kleid auf türckische Weise. Seine Intention war, durch Schweden, Moscau und Persien wieder in sein Land zu gehen. Er bekandte sich zur christlichen und zwar griechischen Religion, weil ihm ein Theil vom Berge Libano zugehörte. Sein Nahme war: Abu Genblat Nessar Abaisoi er Chessaan.

Quelle: Kirchbuch Warnemünde

Mäusejagd in Groß Schwaß

Aus gegebenen Anlass mal eine kleine Geschichte zu meiner Großmutter. Erzählt von ihrer Cousine Meta in ihrer kleinen Chronik zur Familie Herzog:

Ich war mal mit meinen 2. Mann Bernhard Burkert in Gr. Schwaß
zu Besuch und Tante Anna erzählte, daß Janni mit einer kleinen Maus in der
Hand, die lebend war, hinter ihrem damaligen Mann hinter her war, der das
sehr ängstlich empfunden haben muss, weil die unten wohnenden Eltern, eben
Tante Anna und Onkel Paul hoch kamen um zu fragen, was denn los  sei,
solch Krach war. Ich fand das einmalig herrlioh und Janni darauf befragt
antwortete mir, „Das  sei doch verständlich, sie habe sich als Kind nur
mit kleinem Vieh beschäftigt, die kleinen Mäuse aus der Erde gebuddelt
und damit gespielt, derweilen die Eltern genug in der Landwirtschaft zu
tun hatten. Köstlich. Ich sagte mal zu unserer gemeinsamen Kusine Eva,
Onkel Gustavs Tochter, daß doch Janni ein wirkliches Vollweib sei, so voller
Saft und Kraft. Wir haben beide diese eben erzählte Story auch belächelt.