Bartenshagen Hof X

Auf Hof X saß 1312 wahrscheinlich der Henricus, der bei dem Raubzug der Rostocker 4 Pferde, 6 KĂŒhe, 12 Schafe und 36 M verlor. Dann taucht der Name Waacke auf, 1656 Peter Saß, 1684 Hinrich Saß. Steffen Rumberg wirtschaftete den Hof ziemlich runter, deshalb setzten die Doberaner Beamten ihn ab und boten BartholomĂ€us Trempe aus Rethwisch 1698 den Hof X an. Dieser Name bleibt mit dem Hof fast ununterbrochen verbunden bis Mitte des 20. Jahrhunderts. 1731 Jochim Tremp, 1740 und 1768 Hinrich Tremp, 1789 heiratete Hans Schwark die Elisabeth Tremp, es folgt 1855 Jochim Trempke, HufenpĂ€chterin Maaß ohne Jahreszahl, schließlich Johann und Hans Tremp, der wĂ€hrend des 3.Reiches OrtsbauernfĂŒhrer und BĂŒrgermeister war.

1943 verfaßte der damalige Lehrer Herholz als Soldat ein Gedicht, in dem die BartenshĂ€ger Bauern mit ihren Macken und alle der Reihe nach drankommen, natĂŒrlich auch Hans Tremp. Damals war die Dorfstraße noch nicht durchgĂ€ngig gepflastert und deshalb DorfgesprĂ€ch:

Korl Hamann warnt vör’n Dammbu sihr,
he meint, dat bringt tau vÀl Verkiehr,
un in dat Dörp de StÀdter blot,
ok jagens uns all de HĂ€uhner dot!
Doch Tremp, de BĂŒrgermeister hier,
de wier för Fortschritt ĂŒmmer sihr,
de Jerst in’n Landbund, dat wier hei,
wier ok de Jerst in de Partei.
He hett vör’n DĂŒwel sick nich schugt,
as Einzigst ok’n Silo bugt,
ok renoviert sin’n ollen Katen
un will von Dammbu nich mihr laten.
Doch möt ick segg’n, ok iernste Saken
wiern in den Dörpkraug aftomaken.
Wenn Tremp, de BĂŒrgermeister wier,
sin Börgers ded versammeln hier
un sick mit ehr beraden wull,
denn kregen’s oft sick in de Wull!
Denn harr Korl Hamann naug tau rÀden,
dat allens afgĂŒng in Fried un FrĂ€den.
Uns Tremp is all’n hoges Diert,
in Schwaan hett frĂŒher he studiert.
Mit Postens is he gaud verseihn,
he is ok jo noch fix tau Bein.
Un RÀden höllt he gor all Schrienomaschin!
’n Fell hett he as’n Elefant,
dat höllt woll jeder Kugel stand!
Un harr he’t nich, du leiwer Tied,
he keem vör Arger nich tau wiet!

Nach Kriegsende wurde er abgesetzt und sein Hof an Neusiedler vergeben. Durch Kinder brannte die Scheune etwa 1970 ab. Wo der Katen stand, bauter einer der Neusiedler ein Haus, das jetzt modernisiert wird.

H.Sauder, Originalartikel “Parkentiner Nachrichten”, Mai 2008

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